Da ich als Unternehmer sozialversicherungsbefreit bin, muss ich meine Altersversorge in die eigenen Hände nehmen. Schon seit geraumer Zeit beschäftige ich mich aus diesem Grund mit verschiedenen Anlagemöglichkeiten. Dabei bin ich immer wieder auf fundamentale Fehler gestoßen.

Insbesondere unerfahrene Anleger, die vielleicht zum ersten Mal in Aktien investieren oder sich für ein anderes Anlageprodukte entscheiden, unterlaufen häufiger noch Fehler, die zu Verlusten oder zumindest dazu führen können, dass keine optimale Rendite erzielt wird. Es gibt einige typische Fehler bei der Kapitalanlage, die Anleger allerdings mit etwas Hintergrundwissen leicht vermeiden könnten. Dazu ist es jedoch wichtig, diese Fehler zu kennen, weshalb ich in diesem Beitrag auf fünf der häufigsten Anlagefehler eingehen möchten.

  1. Erst informieren, dann für eine Anlageform entscheiden

Einer der häufigsten Fehler bei der Kapitalanlage ist es, das Geld quasi blind in ein Anlageprodukt zu investieren, ohne dass du dich vorher vor dessen Eigenschaften sowie über Vor- und Nachteile informiert hast. Daraus resultiert häufiger die Situation, dass dein Kapital zum Beispiel bei Weitem nicht so sicher angelegt ist, wie du es eigentlich geplant hast oder dass die Rendite nicht den Erwartungen entspricht. Grundsätzlich ist es jedoch bei jeder Geldanlage wichtig, dass du dir möglichst viele Informationen zum Anlageprodukt einholen. Daher sollten in erster Linie die folgenden Infos im Vordergrund stehen:

  • Sicherheit / Risiko der Geldanlage: Welche Risiken gibt es?
  • Rendite: Sind die Erträge fest oder variabel?
  • Verfügbarkeit: Wie lange binde ich mein Kapital, wann kann ich es (auch vorzeitig?) verfügen?

Diese Informationen und Fragen helfen Dir bereits sehr gut dabei, das entsprechende Anlageprodukt möglichst optimal einschätzen zu können. Du solltest dich in dem Zusammenhang aus mehreren Quellen informieren und dabei nicht unbedingt nur auf die Webseite der Bank oder des sonstigen Anbieters zurückgreifen, denn diese Aussagen zum Produkt sind nicht immer objektiv und neutral.

  1. Panikverkauf trotz langfristigem Anlagehorizont vermeiden

Insbesondere beim Handel an der Börse, also beim Investment in Aktien, ist es häufig ein Fehler, voreilig und emotional zu handeln. Ein klassisches Negativbeispiel sind in dem Zusammenhang die sogenannten Panikverkäufe. Von einem Promiverkauf wird gesprochen, wenn Anleger ihre Wertpapiere kurzfristig entschlossen und nur aufgrund der Tatsache verkaufen, dass der Kurs der Aktien in den letzten Tagen stärker gefallen ist und sich an der Börse allgemein eine negative Tendenz zeigt. Die Panikverkäufe resultieren daraus, dass Aktionäre die Angst haben, hohe Kursverluste zu erleiden, wenn sie die Wertpapiere noch weiter im Bestand halten.

In der überwiegenden Mehrheit erholen sich die Kurse nach einem Rückgang allerdings wieder relativ schnell, sodass Panikverkäufe meistens nur zu unnötigen Verlusten führen. Dies gilt natürlich besonders unter der Prämisse, dass Sie mit dem Aktien-Investment ohnehin einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen. Möchtest Du die Wertpapiere zum Beispiel für mindestens zehn Jahre halten, ist es im Grunde völlig unerheblich, ob die Kurse zwischenzeitlich einmal um 10 oder 20 Prozent fallen. Halte also besser an Deiner eigentlichen Strategie fest und handele nicht emotional, denn Panikverkäufe sind meistens keine gute Wahl.

  1. Hohe Renditeversprechen und Aktien-Geheimtipps: Achtung, Verlustrisiko!

Besonders unerfahrene Anleger glauben vielleicht Versprechungen, dass mit dem entsprechenden Finanzmarkt überdurchschnittlich hohe Renditen bei angeblich geringem Risiko erzielt werden können. Renditeversprechen, die anschließend nicht annähernd eingehalten werden, sind tatsächlich eine Ursache für einen der häufigsten Fehler bei der Geldanlage. Wird für eine Anlageform nämlich eine besonders hohe Rendite proklamiert, kann dies in aller Regel nur deshalb passieren, weil es sich gleichermaßen um ein risikoreiches Investment handelt.

Sei also besonders vorsichtig, kritisch und nimm besser Abstand von dem betreffenden Angebot, wenn beispielsweise mit folgendem Satz geworben wird: „Sichere Geldanlage mit hervorragender Rendite in Höhe von 10% jährlich“. Natürlich ist es nicht gänzlich ausgeschlossen, dass die Anlage hält, was sie verspricht und Du wirklich bei einer relativ hohen Sicherheit einen Ertrag von zehn Prozent erzielst. Deutlich wahrscheinlicher ist es jedoch, dass die Anlage keineswegs so sicher wie angegeben ist und Du mit dem Investment ein hohes Risiko eingehst.

Ein klassisches Beispiel für trügerische Versprechen sind sogenannte Aktien-Geheimtipps. Dort preisen meistens völlig unbekannte Personen eine bestimmte Aktie an, die angeblich in kurzer Zeit enormes Gewinnpotenzial hätte. An der Stelle solltest Du nicht den Fehler begehen, auf diese vermeintlichen Insidertipps einzugehen, denn in aller Regel steckt dahinter nur der Gedanke, dass der Aktienkurs ausschließlich dadurch steigt, dass möglichst viele Anleger die Aktie erwerben. Letztendlich profitiert dann nur der Tippgeber, der die Aktien schon länger im Depot hat und sie durch den Kursanstieg mit großem Gewinn verkaufen kann.

  1. Diversifikation: Streuung des Kapitals hilft vermeiden von Verlusten

Manche Fehler bei der Geldanlage sind relativ offensichtlich, andere wiederum sind nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen. Dazu zählt definitiv auch die fehlende Diversifikation. Mit einer Diversifikation ist gemeint, dass Du dein Anlagekapital auf mehrere Finanzprodukte verteilen. Warum ist dies empfehlenswert bzw. wichtig? Wenn Du dein Kapital nicht ohnehin ausschließlich sehr sicher investieren möchtest, beispielsweise auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto, hilft eine Streuung dabei, gleichermaßen auch das Anlagerisiko zu reduzieren.

Mit der Diversifikation verringerst Du deshalb mögliche Verluste, weil eine negative Entwicklung bei einem der Anlageprodukte, die sich in deinem Portfolio befinden, nicht mehr so große Auswirkungen auf deinen Gesamtwert haben kann, als wenn DU nur diese eine Anlage nutzen würdest. Haben Sie Ihr Anlagekapital zum Beispiel auf zehn verschiedene Aktien verteilt, fällt ein größerer Kursverlust bei einer dieser Aktien bei Weitem nicht so negativ ins Gewicht, als wenn es sich um den einzigen Aktientitel handeln würde, den Sie im Depot haben.

  1. Vorsicht bei Investments außerhalb der geregelten Märkte

Zugegeben: Investitionen fernab der Börse und mit einer angeblich guten Rendite sind äußerst interessant, insbesondere in der Niedrigzinsphase. Dennoch solltest Du dich an dieser Stelle zum Beispiel fragen, warum Unternehmen nicht die geregelten Märkte wie die Börse nutzen, um Investoren und somit Kapitalgeber zu finden. Meistens steckt dahinter, dass die entsprechenden Finanzprodukte entweder nicht den Vorgaben der geregelten Märkte entsprechend würden oder die Kosten dem Emittenten zu hoch sind. Beide Fakten sind nicht besonders gut und sprechen eher gegen eine sichere und solide Kapitalanlage, auch wenn dies nicht pauschaliert werden darf. Fehler vermeidest Du an dieser Stelle vor allem dadurch, dass Du solche Anlageprodukte besonders kritisch betrachtest und genau hinterfragst, die eben nicht an den regulierten Märkten angeboten werden. Oftmals handelt es sich dabei zum Beispiel um:

  • Nachrangdarlehen
  • Stille Beteiligungen
  • Private Equity
  • Geschlossene Fonds

Gehe hier demzufolge mit Bedacht an die Auswahl und informieren dich vor allem zu den Kosten sowie zum möglichen Risiko des Investments.